Betrugsbekämpfung

Allgemein

Betrug schadet dem Image der Versicherungsbranche und insbesondere unserem eigenen Versicherungsgeschäft. Darüber hinaus hat Betrug einen unbestreitbaren Einfluss auf die Schadenbelastung und damit auf das Ergebnis unseres Vertretungsportfolios.

Im Jahr 2018 wiesen die Versicherer 12.879 Fälle von Versicherungsbetrug nach. Da die Zahlen hierzu von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Versicherungskriminalität geführt werden, war diese Zahl noch nie so hoch. Mit dieser erfolgreichen Betrugsbekämpfung erzielte die Branche 2018 Einsparungen in Höhe von 82 Millionen Euro. Das bedeutet, dass in den letzten sechs Jahren bereits mehr als eine halbe Milliarde Euro durch effektives Vorgehen gegen Betrüger eingespart werden konnten. So müssen ehrliche Kunden nicht für den finanziellen Schaden aufkommen, den diese Betrüger anrichten wollten.

Es ist das vierte Jahr in Folge, in dem die Versicherer mehr Betrugsfälle aufgedeckt haben. Insgesamt wurden im Jahr 2018 fast 45.000 Betrugssignale untersucht. Der zunehmende Einsatz innovativer Betrugserkennungsmethoden, wie z. B. künstliche Intelligenz, spielt eine wichtige Rolle beim Auffinden von Betrugssignalen. Dies erhöht die Chance, erwischt zu werden, für diejenigen, die denken, sie könnten es "einmal versuchen".

Abgesehen von den direkten Schäden, die durch Betrug verursacht werden, verbringen die Versicherer viel Zeit mit der Untersuchung und Regulierung dieser Art von Fällen. Auch einfache betrügerische Ansprüche verursachen Schäden, für die letztlich die wohlwollenden Verbraucher aufkommen müssen. Um dies zu vermeiden und potenzielle Betrüger abzuschrecken, haben die Versicherer 2017 einen "Tit-for-tat"-Ansatz eingeführt. Bei diesem Ansatz wird einem ertappten Betrüger über SODA eine Rechnung mit einem "Startbetrag" von 532 Euro vorgelegt. Damit sollen die dem Versicherer intern entstandenen Recherchekosten kompensiert werden. Seit Beginn dieser Vorgehensweise wurden mehr als zweitausend Fälle auf diese Weise bearbeitet. In diesem Sommer hat der von den Betrügern gezahlte Gesamtbetrag die Marke von einer Million Euro überschritten.

Die fünf Versicherungspolicen mit den meisten Betrugsfällen:

- Autoversicherung
- Hausrat- und Gebäudeversicherung
- Haftpflichtversicherung
- Pauschalversicherung (Kombi-Versicherung) -
- Reiseversicherung

Dieses Dokument wurde am 08-06-2022 aus dem Wissensportal von eye Underwriting exportiert

Definition von Betrug

Der Missbrauch eines Versicherungsprodukts oder einer Versicherungsdienstleistung durch den Versicherungsnehmer, den Versicherten oder den Begünstigten, um eine Leistung (Geld- oder Sachleistung) zu erhalten, auf die kein Anspruch besteht.

Richtlinie

Es liegt in der Verantwortung der Geschäftsleitung, eine gute Betrugsbekämpfungspolitik zu entwickeln und sicherzustellen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Wir dulden keine Form von Betrug.

Es ist wichtig, dass jeder in unserem Unternehmen mit den relevanten Aspekten von Betrug vertraut ist und dass das Bewusstsein für Betrug von allen Mitarbeitern gefördert und unterstützt wird.

Betrugsprävention ist ein fester Bestandteil des täglichen Underwriting- und Schadenbearbeitungsprozesses. In unseren Verfahren und Anweisungen achten wir auf die Aufdeckung und Überwachung von Betrugsaspekten. Die Mitarbeiter wurden über Forschungsindikatoren und deren Anwendung informiert. Darüber hinaus wird jede neue Versicherungspolice und jede Schadenzahlung mit der CIS-Datenbank abgeglichen.

Das Fraud Control Track Book für den Bevollmächtigten und die Score-Listen für Recherche-Indikatoren und Risikopunkte sind in unserem Wissensportal enthalten und stehen unseren Mitarbeitern zur Verfügung. Die Mitarbeiter sind über den Inhalt dieser Dokumente informiert. Ein Betrugsverdacht wird anhand der Ermittlungsindikatoren und Risikopunkte geprüft. Diese Bewertung wird nachweislich festgehalten.
Der Geschäftsführer ist als Betrugsansprechpartner benannt. Im Falle eines festgestellten (möglichen) Betrugs wird der Geschäftsführer sofort von dem Mitarbeiter, der den Betrug festgestellt hat, informiert. Der Betrugsansprechpartner registriert in der CIS-Datenbank spezielle Registrierungen (einschließlich EVR-Registrierungen), die gemeldet werden, und jeden Betrugsverdacht im Betrugsregister. Auch wenn sich am Ende herausstellt, dass kein Betrug vorliegt, oder wenn dies nicht bewiesen werden kann. Die Kontaktperson für Betrugsfälle ist für die vertrauliche Behandlung des Betrugsregisters verantwortlich.

Wenn eine EVR-Registrierung oder ein (Verdacht auf) Betrug bei einer Versicherungspolice entdeckt wird, informiert die Kontaktperson für Betrug den Betrugskoordinator des Auftraggebers innerhalb von 3 Arbeitstagen. Die Anweisungen des Auftraggebers werden befolgt. 

Wir haben unsere Regeln zur Betrugsbekämpfung auf unserer Website niedergelegt und erläutert, damit Versicherte und andere interessierte Parteien sie zur Kenntnis nehmen können.

Zusätzlich zu den Prozesskontrollen, die wir täglich durchführen, bieten wir eine Reihe von Managementkontrollen an, um Betrug im Nachhinein aufzudecken.

Wenn wir einen internen Betrug aufdecken, handeln wir wie im Verfahren für Vorfälle beschrieben. Betrug wird immer dem Justizministerium gemeldet.